Kalmann von Joachim B. Schmidt

Kalmann von Joachim B. Schmidt

Dieter Dausien
Dieter Dausien
, 28.08.2020

Es gibt Bücher, da weiß man schon auf den ersten zwei Seiten „Ja, das ist es!“ Man ist sofort drinnen in dieser Welt und freut sich auf die all die kommenden Seiten. So ging es mir mit „Kalmann“, dem neuen Buch des Schweizer Schriftstelles Joachim B. Schmidt. Der Autor lebt in Island und hier spielt auch dieser Roman. Und zwar in Raufahrhövn, einem 200-Seelen-Ort im nördlichsten Zipfel des Landes. Der Held ist Kalmann, . . .

. . .  ein etwas sonderbarer, nicht mehr ganz junger Mann, der einsam auf Haifischjagd fährt und im Dorf mit Cowboyhut und Revolver herumläuft, als Sherriff von Raufarhövn. Der sich auf alles, was um ihn herum vorgeht, seinen eigenen Reim macht und uns so seine Geschichte erzählt. Eine Geschichte, die an Dramatik nichts zu wünschen übrig lässt. Denn der Besitzer des einzigen größeren Hotels am Ort ist verschwunden. Und Kalmann kommt eines Tages mit blutverschmierten Händen ins Dorf und kann sich an nichts erinnern.

Das ist der Plot von „Kalmann“, aber das Buch entwickelt seinen Bann nicht nur aus dieser spannungsgeladenen Story, sondern vor allem daraus, dass wir diesen Menschen mit seinen teils rührend naiven Gedanken und Empfindungen kennenlernen. Dass wir eintauchen in die Wahrnehmung der Welt dieses scheinbar nicht sehr klugen Menschen, der eigentlich nur Gutes tut und sich doch dabei zu verstricken droht. Aber der Sherriff von Raufarhöfn bekommt das schon hin - kein Grund zur Sorge!

Ein bisschen „Forrest Gump“, ein bisschen Island-Krimi und dabei ein so wunderbar warmherziges Buch, das einen zum Nachdenken und immer wieder auch zum Lachen bringt. Und mich tatsächlich bis zur letzten Seite begeistert hat.

Probieren Sie's selbst aus, hier geht's zur Leseprobe.

22,00 € inkl. MwSt.
innerhalb Deutschlands versandkostenfrei
Leinen, 352 S.
Sprache: Deutsch
Diogenes Verlag AG
ISBN: 9783257071382